Ohne GPS navigieren? So sieht das aus.Eine kompakte Lektion, die heute Abend den hoffentlich eifrig Lernenden serviert wird. Elektronische Navigation und Grundlagen zur Unfallverhütung auf See stehen auf dem Programm.

Nachdem am Abend 9 noch mit den rechtlichen Grundlagen begonnen wurde, geht es heute wieder praktischer weiter. Die Schilderung der Lektion „Seerecht und die Verordnung über die schweizerischen Jachten zur See“ nehme ich der Vereinfachung halber hier mit in den Abend 10 auf, obwohl ich Sie gemäss Lehrplan am vorherigen Abend begonnen hatte.

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Der nebenberufliche Ferien-Skipper. Urlaub machen und Kohle verdienen!?Ende Juli las ich in der Facebook-Gruppe „Hand gegen Koje Börse“ ein auf den ersten Blick durchaus interessant erscheinendes Angebot einer Firma aus Deutschland:

Koje UND Kohle! Sailactive sucht immer wieder Skipper auf Honorarbasis (EUR 350,- pro Woche plus Reisekosten). Wer hat Lust und Zeit ganz spontan die Sizilien-Törns ab/bis Milazzo (Liparische Inseln) mit Bavaria 50 zwischen dem 6.9. und 4.10.2014 zu übernehmen? SSS wäre von Vorteil.
(Zum Angebot auf Facebook: Hier klicken »)

In den Ferien einen schicken Segeltörn in exotischen Revieren fahren und dafür noch bezahlt werden?

Das ist doch eine durchaus verlockende Idee.
Doch bevor man sich von solchen Angeboten vorschnell begeistern lässt, sollte man sich die Sache mal in aller Ruhe und gesamthaft durch den Kopf gehen lassen.

Viele Anbieter setzen neben angestellten Skippern immer wieder auf nebenberufliche Miliz-Skipper.
Interessant an dem oben zitierten Facebook-Jobangebot ist zunächst die betont lockere Art und Weise der Personalakquise und der für mich auf den ersten Blick lächerlich erscheinende Lohn.

Was muss ich als nebenberuflicher Skipper beachten?

Wenn man sich als nebenberuflicher Schiffsführer für eine Segelschule, eine Eventagentur oder einen anderen Anbieter engagieren lässt, sollte man sich darüber klar sein das es sich eben nicht um einen lockeren Ferientörn handelt.

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Trockenfallen in einem Gezeiten-Revier, hier bei St. Malo, hat seinen besonderen Reiz.Die Gezeiten und die Gezeitenberechnung: Ein zentrales Thema beim Hochseeschein-Kurs – Deswegen nehmen wir uns dafür auch zwei Abende Zeit.

Auf und nieder – Immer wieder…. Das endlose Spiel der Gezeiten, das wir nicht nur vom eindrücklichen Verschwinden des Meeres an der Nordseeküste her kennen. Auch an anderen Orten gibt es wahrlich eindrückliche Gezeiten. Zum Beispiel an der französischen Kanalküste, an der südenglischen Küste oder vor Neufundland. Wo übrigens die grössten Gezeitenunterschiede überhaupt gemessen werden.

Wie kommt es überhaupt zu diesem Hin- und her Schwappen dieser gigantischen Wassermassen? Welche Effekte sind für uns wichtig, wenn wir ein solches „Gezeitenrevier“ mit unserem Sportboot befahren wollen? Fragen, die an den beiden Hochseeschein-Kurs Abenden geklärt werden sollen. Zumindest so weit, dass wir theoretisch in der Lage wären diese spannenden Reviere zu befahren.

Eine für das grobe Verständnis der Zusammenhänge völlig ausreichende Erklärung von Ebbe und Flut fand ich auf Youtube. Knapp 1:45 Minuten zugucken und Du weisst ungefähr schon mal worum es geht:

Wir wissen nun schon mal, warum es Ebbe und Flut überhaupt gibt und die Gezeiten bei uns zweimal täglich auftreten.

So ist die Gezeitenwelle nur ungefähr 30 Zentimeter hoch und eigentlich ein „Gezeitenberg“ unter dem die Erde drunter weg rotiert. Aber warum beträgt der Unterschied zwischen Ebbe und Flut nicht überall nur diese 30 Zentimeter sondern an manchen Orten der Welt sogar um die 10 Meter?

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Alles strömt - Hochseeschein Abend 4 und 5Die letzten beiden Abende des Hochseeschein-Kurses fasse ich hier jetzt einfach mal zusammen, denn das gemeinsame Thema lautete: Alles fliesst! – Die Strömungen und was man damit machen kann.

Navigation mit Strömungen und Wind: Meist mit den Sinnen an Bord kaum wahrnehmbar, beeinflussen Strömungen und Winde den Weg zu unserem Ziel dynamisch. Anders als die Missweisung und die Ablenkung des Kompasses sind die durch diese beiden Kräfte hervorgerufenen Kursänderungen also nicht einfach aus einer Tabelle entnehmbar, sondern sind abhängig von Zeit, Ort und Witterung.

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Der Kompass zeigt den WegSo langsam kommt Bewegung in die Sache mit dem B-Schein

Denn heute geht es neben anderen spannenden Themen darum, nicht nur zu wissen in welche Richtung man schaut und wo man auf der Karte etwas findet, sondern auch darum zu wissen wie schnell man unterwegs ist und wann man denn so ungefähr ankommen wird. Den Anfang machen wir aber mit einem kleinen Exkurs in ein Gebiet, das wir bis anhin etwas umschifft haben – Die Feststellung der Wassertiefe unter dem Kiel.

Die Tiefenmessung – Das Lot

Die Seekarte offenbart uns, auf Ihr „Chart-Datum“ hin bezogen, die an unserem Ort jeweils zu erwartende Wassertiefe. Bei der von uns für die Prüfungsvorbereitung verwendeten Karte ist das Bezugssystem die LAT, die „Lowest Astronomical Tide„.
LAT zu mitlerem SpringniedrigwasserAlso der bei Springtide niedrigst mögliche Gezeitenwasserstand. Dieses Bezugssystem wird seit einigen Jahren auf allen gebräuchlichen Seekarten in Gezeitenrevieren verwendet und ersetzt das bis anhin genutzte „Mittlere Spring-Niedrigwasser“, dessen Nullpunkt etwas höher liegt. Das Resultat ist hier vor allem eine höhere Sicherheit für die Schiffahrt.

Das alles aus der Karte zu nehmen, ist ja schön und gut – Aber wie stellen wir fest wie viel die Wassertiefe denn effektiv beträgt und ob uns das zum Segeln ausreicht!?

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Navigation üben im Hochseeausweis-KursSo langsam geht es also los mit dem Hochsseschein-Kurs. Da wir uns hauptsächlich auf die terrestrische Navigation stützen, werden heute Abend die Grundlagen zu den wichtigsten Hilfsmitteln geklärt: Der Kompass und die Seekarte.

Die Grundlage für alle Navigation ist unsere Seekarte, die wir an Bord unseres Bootes vorfinden. Diese muss für unseren Gebrauch aktuell sein, dass heisst bei älteren Karten müssen die notwendigen Berichtigungen angebracht sein. In der Praxis wird man solcherart korrigierte Karten besonders im Mittelmeer aber eher seltener antreffen.

Die Seekarte

Seekarten sind in der Regel „Mercator-Karten“, bei denen die Erdkugel so abgebildet wird, dass Sie auf der flachen Seekartenprojektion trotzdem annähernd Form- und Winkelrecht dargestellt wird und sich die Breiten- und Längenkreise auf der ganzen Karte im rechten Winkel zueinander befinden. Dabei kommt es allerdings zu Verzerrungen, die zu den Polen hin stark zunehmen.

Auf einer Mercator-Karte ist der kürzeste Weg derjenige, auf dem die Meridiane immer im gleichen Winkel geschnitten werden.Wenn Sie schon mal mit einem Flugzeug z.B. von Zürich nach Chicago geflogen sind, kennen Sie die etwas seltsam anmutende Darstellung der kürzesten Flugroute auf dem Bildschirm an Bord.
Anstelle der wie nebenstehend dargestellten graden Linie, die ja den schnellsten Weg von A nach B darstellen sollte, fliegen wir mit dem Flugzeug eine abenteuerlich anmutende Kurve, die ziemlich weit nördlich der „Ideallinie“ verläuft.

Orthodrome auf dem GlobusTatsächlich ist aber die kurvenförmige Kursline die kürzeste Verbindung der beiden Orte auf der Erde – denn Sie folgt genau einem Grosskreis, den man sich als Verbindung der beiden Orte denken könnte. Bedingt durch die Projektionsart des Globus auf die Karte erscheint sie uns jedoch länger.

Ich habe hier zur Verdeutlichung mal ein Band auf einen Globus gelegt und ungefähr die beiden Städte Zürich und Chicago miteinander verbunden. Wie Sie sehen, verläuft die gerade Linie ungefähr so wie weiter oben die gebogene Kurslinie: Die, die sie auch im Infosystem des Flugzeuges zu sehen bekommen.

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Um mit einer Seekarte arbeiten zu können, bedarf es neben einiger Fertigkeiten auch dem einen oder anderen Hilfsmittel.Wie versprochen beginne ich heute mit dem ersten Artikel zum Hochseeschein-Kurs, den ich seit dem 06. Februar begleiten darf. Langsam geht es also richtig los mit der B-Schein Theorie.

Nach der Vorstellung des Kursleiters, der Kursstruktur, der Dauer und den groben Inhalten erfolgte der Abgleich der erforderlichen Unterrichtsunterlagen, die bereits im Vorfeld des Kurses an die Teilnehmenden geliefert wurden.

Die Lehrmittel des Hochseeschein-Kurses (Hier am Beispiel HOZ)

Erforderlich für den Erfolg des Kurses sind die folgenden Lehrmittel:

  • Der Kursordner, in dem die einzelnen Lektionen und Übungen übersichtlich in 12 Kapitel unterteilt enthalten sind.
  • Der CCS-Fragenkatalog für den Hochseeschein, der die Prüfungsfragen der Gruppe 1 und Beispielaufgaben der Gruppen 2 und 3 enthält.
  • Eine Übungskarte D 30 für die einfacheren Karten-Aufgaben.
    *Die Aufgaben in der deutschen Bucht sind für die Prüfung nicht mehr relevant, für ein, zwei Übungsaufgaben lohnt die Ausgabe nicht!*
  • Die Basiskarte SHOM / CCS 6966 auf der die Übungsaufgaben der Prüfungstests erledigt werden.
  • Eine Internationale Karte 1 (Zeichen und Abkürzungen)
  • Nautische Unterlagen, die für die Lösung der Übungsaufgaben benötigt werden.
    *Die erforderlichen nautischen Unterlagen finden sich ausnahmslos auch im Anhang des CCS-Fragenkataloges, auch diese Ausgabe kann man sich daher sparen*
  • Ein Kartenzirkel, ein Rapporteur und ein Kursdreieck.

Sehr empfehlenswert als Ergänzung dieser Unterlagen ist auf jeden Fall noch des Seglers Standardwerk, „die Seemannschaft, das Handbuch für den Yachtsport„.
Dieser dicke Wälzer ist quasi die Skipper-„Bibel“ in der so gut wie jeder Aspekt der Seemannschaft (Sic!) ausführlich abgehandelt wird. Sehr empfehlenswert!
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Darf man nicht vergessen: Das Sicherheits-Crew-BriefingNicht nur das subjektive Sicherheitsgefühl der einzelnen Crewmitglieder ist wichtig für das optimale Gelingen des geplanten Törns.
Denn wenn es wirklich mal „Hart-auf-Hart“ gehen sollte und jedes Crewmitglied über seine Aufgabe im Notfall Bescheid weiss ist die Chance für das Überwinden der, hoffentlich niemals eintretenden, Notsituation wesentlich höher als wenn man im Notfall-Stress zunächst noch jede einzelne Aufgabe delegieren und erklären muss.

Was gehört zu einer erfolgreichen Sicherheitseinweisung?

Nach einer Sicherheitseinweisung durch Sie als Skipper des Törns müssen alle Crewmitglieder, unabhängig von deren Erfahrungsschatz und Fähigkeiten an Bord, in der Lage sein das Vorhandensein, die Funktion und -soweit individuell möglich- die Handhabung der unterschiedlichen Sicherheits- und Rettungseinrichtungen an Bord zu kennen.

Die Sicherheitseinweisung selbst sollte vor vollständig versammelter Crew, also auch vor Co-Skipper und erfahrenen Crew-Mitgliedern durchgeführt werden. So erhält ein jeder an Bord einen ersten Eindruck über die Fähigkeiten und Kenntnisse der anderen Mitsegler. Der einweisende Skipper wiederum kann sich während der ersten Einweisung überlegen, welche Aufgaben im Rahmen einer eventuell zu erstellenden Seenotrolle an welches Crewmitglied zu delegieren sind.

Die Sicherheitseinweisung gliedert sich praktisch in drei Abschnitte: Die Erklärung der persönlichen Sicherheitsausrüstung, die Sicherheits- und Rettungsmittel der Yacht sowie die Erläuterung der sicherheitsrelevanten Abläufe – nicht nur während eines Notfalls -, inkl. der praktischen Übung der wichtigsten Manöver und Handgriffe.

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Auf dem Weg zum verantwortungsvollen Charter-Skipper ist das Buch „Der erfolgreiche Chartertörn“ von Ludwig Brackmann eine wertvolle Hilfe.
Themen, die bei der klassischen Segel-Ausbildung in aller Regel viel zu kurz kommen aber später als Skipper auf einer Charteryacht wichtig sind, werden in diesem praktischen A5-Softcover Buch leicht verständlich und nachvollziehbar erläutert.

Der typische Charter-Skipper ist in der Regel ein Mal im Jahr mit wechselnder Crew auf immer anders ausgerüsteten Booten in meist wechselndem Segelrevieren unterwegs. Mit dem vorgestellten Handbuch erhalten Sie ein für die Vorbereitung des Chartertörns nützliches Nachschlagewerk, dass seinen Platz in der Segel-Bibliothek zuhause und unterwegs mit Sicherheit finden wird.

In der Praxis gelernt und vertieft: Der Skipperkurs.Ein Skipperkurs ist zur Vorbereitung eines eigenverantwortlich organisierten Törns sicherlich eine gute Voraussetzung.
Das sichere Manövrieren, Mensch-über-Bord-Manöver und der sachgerechte Umgang mit Rettungsmitteln bilden dabei die technischen Basics. Nicht weniger wichtig ist jedoch die theoretische Vorbereitung des Charter-Törns bereits daheim.

Der erfolgreiche Chartertörn – Bei Amazon »

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Aus der Schweiz kommt die nach Angaben des Herstellers erste App für Smartphones, die alle wichtigen nautischen Berechnungen in kompakter Form bietet.
Hochsee Schein lernen mit NauticCalc.Der angehende Hochsee-Skipper, der sich auf die Prüfung für den Hochsee-Segelschein (B-Schein) vorbereitet wird mit vielfältigen navigatorischen Rechenaufgaben konfrontiert, die an sich zwar recht einfach sind – aber in der Komplexität letztendlich doch verwirrend sein können.

Die neu für iOS Geräte erschienene und im AppStore verfügbare App mit dem passenden Namen „NauticCalc“ macht nun die Kontrolle der eigenen Berechnungen einfacher und unterstützt Sie so bei der Lernarbeit für den Hochseeschein.

Selbstverständlich kann man die App aber auch prima unterwegs am Kartentisch einsetzen, nur sollte man das nötige Rüstzeug – also die Fähigkeit die entsprechenden Berechnungen auch „zu Fuss“ durchführen zu können – nicht verlernen.

Folgende Berechungen können Sie mit NauticCalc durchführen:

  • – Feuer in der Kimm
  • – Höhenwinkel
  • – Distanz, Fahrt und Zeit (ETA)
  • – Relingslog
  • – Missweisung
  • – Kursbeschickung
  • – Peilungsbeschickung
  • – Strombeschickung
  • – Beschickung Wind
  • – Nautischer Rechner

Hinter der Funktion „Nautischer Rechner“ verbirgt sich die Subtraktion oder Addition von Uhrzeiten und Winkeln. Relativ nützlich also bei der Berechnung von Kursen, die im dMs Format angegeben werden oder bei der Berechnung von UTC-Zeiten, abhängig von der eigenen oder der bei einer Aufgabe angegebenen Zeitzone.

Aktuell ist die App nur für Geräte von Apple mit iOS-Betriebssystem zum Preis von 9,00 Franken, b.z.w. 6.99 Euro über den iTunes-AppStore verfügbar, eine Variante für Android ist für die zweite Julihälfte 2012 angekündigt.

Zum Download der NauticCalc – App »