Meine Nomade 640. Oder wenn die Gier kopflos macht. Teil 3

Wie ich zu diesem wunderbaren Boot kam und meine ersten Schritte damit habt Ihr ja schon lesen dürfen. Falls Du die Geschichte noch nicht kennst, solltest Du – vor dem Weiterlesen – einfach mal auf „Nomade 640“ klicken. Danach bist Du im Bild darüber, warum ich dem Spruch „Billig ist nicht Preiswert“ mittlerweile eine ganz andere Bedeutung gebe…

Masttütze


Denn so langsam sollte die (Leidens-) Geschichte ja zu Ende gehen. Tut Sie aber nicht!
Zur Erinnerung. Im Februar letzten Jahres kaufte ich mir, getrieben von innerer Gier und Kopflosigkeit, über die Internet-Plattform Ricardo eine etwas in die Jahre gekommene Nomade 640 am Neuenburgersee. Mit Liegeplatz. Für „billig Geld“.
Schon kurze Zeit später zeigten sich die ersten Ecken und Kanten dieses tollen Angebotes. Davon unbeeindruckt verbrachten wir, nach einigen notwendigen Reparaturen, einen eigentlich recht schönen Sommer zusammen. Meine Nomade und ich.

Im November konnte ich das Boot – mit lieber Unterstützung durch die Sailcom, die mir einen Trailer zur Verfügung stellte – auswassern und vor unserer Haustüre parken.
Da die Nomade unter „Beulenpest“ leidet (Osmose) steht hier, neben einer kompletten Lackierung der Schale auch noch eine Renovation des Unterwasserschiffs mit Epoxy an. Derzeit warte ich noch auf Temperaturen oberhalb von 10-15 Grad. Der März hat sich da bislang nicht an den Fahrplan gehalten 🙁

Während der Schleifarbeiten am Unterschiff entdeckte ich dann einen mit -> Auto-Glasfaser Spachtel <- reparierten Auffahrschaden am Kielansatz. Der erste Gedanke: „Bitte nicht noch so’n Ding!“. Aber es hilft nichts…

Die Reparatur dieses Schadens wurde so diletantisch durchgeführt, das über die Jahre Wasser in eine ebenso diletantisch ausgeführte Reparatur der genau gegenüber in der Bilge gelegenen Mastfussaufnahme eindringen konnte. Wahrscheinlich das selbe Schadensereignis – Tja. Pech gehabt.
Zumindest weiss ich nun, woher der penetrante Plastikgeruch im Schiff kam.
Der auf den Kiel gehende Mastfuss der Maststütze war nämlich komplett in einer Plastikmasse „einbalsamiert“ und rundherum einlaminiert worden. Danach wurde dieses „Kunstwerk“ noch mit einer schön dicken Schicht Gelcoat überstrichen. Das von unten durch den Autospachtel langsam einsickernde Wasser hatte so nur einen Weg nach draussen: Durch die Maststütze. Das ist das Teil auf dem Foto oben. Die ist bei der Nomade nämlich aus Holz.

Der Plastikgeruch kam durch das sich langsam chemisch zersetzende Plastik unter dem Laminat zu stande. Hier kann man das schön sehen:

Bilge

Das Dunkle, was so aussieht wie toter Fisch, links unten sind noch Reste der feuchten, sich zersetzenden Plasikmasse. Da drin stand der Mastfuss, der wie ein Kerzendocht die Flüssigkeit von unten aufnahm und still vor sich herstank.

Tja,.. es ist noch was zu tun!

2 Kommentare
  1. Edi
    Edi sagte:

    Intressante Seite ! So ein schlechtes Geschäft war das gar nicht.Ist ja klar,dass bei diesem Preis kein gepflegtes Schiff drinliegt.
    Steckst wohl ne Menge Arbeit und ein paar hundert sfr.rein,dann hast Du ein Schmuckstück.
    P:S. habe eine Jeanneau Brio am Thunersee

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